SV Sickershausen II – SG SV Erlach/TSV Sulzfeld 3:2 (1:1)

Wenn der Tabellenzweite gegen den Vorletzten verliert, bleibt einem in der Bewertung nichts anderes übrig als den Rückrundenauftakt unserer SG als kapitalen Fehlstart zu bezeichnen.

Wer möchte, kann es als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen. Schließlich kam der 2:1-Hinspielerfolg für unsere Mannschaft äußerst glücklich zustande. Festzuhalten bleibt dennoch: Wer um den Aufstieg mitspielen will, sollte den Anspruch haben, einen solchen Gegner zu bezwingen.

Dass dies nicht gelang, hatte sich unser Team aber selbst zuzuschreiben. Denn über die neunzig Minuten kam es eigentlich nie so recht auf Betriebstemperatur. Auch einige ansehnliche Kombinationen ganz zu Beginn des Spiels und eine Drangphase Mitte des zweiten Durchgangs änderten an diesem Gesamteindruck nichts.

Die Heimelf verstand es von Beginn an, den Gästen mit ihrer kampfbetonten Spielweise den Schneid abzukaufen. Ein rechtes Gegenmittel fand die SG vor allem deshalb nicht, weil sie in der Abwehrarbeit zu nachlässig, im Spielaufbau zu behäbig und im Passspiel zu fehlerhaft agierte.

Zur Führung sollte es zunächst dennoch reichen, als Simon Bock die erste gefährliche Torannäherung frei vor dem Gehäuse gleich ausnutzte. Die gewünschte Sicherheit gab der Vorsprung in der Folge aber nicht, sodass die Gastgeber nach einem Fehlpass am eigenen Sechzehner noch vor der Pause ausgleichen konnten.

Die Hoffnung auf Besserung in Durchgang zwei erfüllte sich trotz etwas mehr Einsatz nicht. Denn spielerisch lag weiter vieles im Argen. Dazu präsentierte sich die SG-Abwehr noch immer wenig sattelfest. So konnte Kasper Mitte des zweiten Abschnitts nicht am Nachschuss gehindert werden, nachdem SG-Schlussmann Benny Krumpholz den ersten Versuch noch abgewehrt hatte. 2:1 für die Hausherren! Nun waren die Gäste gezwungen aktiver zu werden, was sie auch in die Tat umsetzten. Sebastian Luckert hatte bei seinem Kopfball aus wenigen Metern Pech, dass der Ball zunächst an den Innenpfosten und von dort dem Keeper in die Arme sprang.

Noch größer war die Gelegenheit zum Ausgleich allerdings, als unsere Mannschaft zehn Minuten vor Schluss einen berechtigten Elfmeter zugesprochen bekam. Marc Ungethüm verwandelte gewohnt sicher und blies damit zur Schlussoffensive. Vermeintlich aber nur, denn der Schiedsrichter ließ den Elfmeter wiederholen, da ein Gästespieler zu früh in den Sechzehner gelaufen sein soll – Ungethüm verschoss und es blieb beim Rückstand. Dieser fiel kurz darauf noch deutlicher aus, nachdem sich die Verteidigung nach einem simplen Einwurf fast von der Mittellinie übertölpeln ließ.

Zwar versuchte die Mannschaft hernach, noch einmal zurückzukommen. Doch spätestens nachdem Philipp Rölls Anschlusstor die Unterkante der Querlatte im Weg stand, war klar, dass an diesem Tag nichts mehr gehen würde. Auch nicht, als Raphael Troll in der Nachspielzeit per Flachschuss doch noch verkürzte. Denn der Treffer kam schlicht und ergreifend zu spät, um noch einmal alles nach vorne werfen zu können.

Torfolge: 0:1 Simon Bock (37.), 1:1 Sandro Friedel (44.), 2:1 Mathias Kasper (66.), 3:1 Justin Mariano (84.), 3:2 Raphael Troll (90.+2)

Es spielten: Benny Krumpholz – Alexander Troll – Julian Bissinger – Christof Braterschofsky (52./Konstantin Gerner) – Marc Ungethüm – Moritz Rein – Simon Bock – Max Weigand (59./Sebastian Luckert) – Raphael Troll – Juan Carlos Bravo – Philipp Röll

Steffen Forstner