Trotz großem Kampfgeist in der zweiten Halbzeit musste sich der SVE dem SV Tückelhausen/Hohestadt auf heimischem Terrain letztlich knapp geschlagen geben. Die Serie von zuletzt zwei Siegen nacheinander konnte somit leider nicht fortgesetzt werden. Stattdessen rückt die Abstiegszone wieder näher.
Doppelt bitter war die Niederlage zudem, weil sich eine Mannschaft, die einen 0:3-Rückstand aufholt, am Ende eigentlich mit mindestens einem Zähler auf der Habenseite belohnen muss. Nicht unerwähnt soll dabei allerdings auch gelassen werden, dass es zu dem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand aus Erlacher Sicht niemals hätte kommen dürfen. Denn bei allen drei Gegentreffern in Hälfte eins halfen die Hausherren tatkräftig mit. Beim 0:1 unterschätzte Aushilfs-Schlussmann Manuel Lehrieder einen Abschlag seines Gegenüber Thomas Rüger. Die Kugel senkte sich schließlich über den aus seinem Kasten geeilten Lehrieder und vom Winde begünstigt in die Maschen. Viel unglücklicher hätte die Partie aus SVE-Sicht gar nicht beginnen können. Doch die Heimmannschaft schüttelte sich kurz und ließ sich in der Folge nicht lange bitten, selbst zu Tormöglichkeiten zu kommen. Die dicke Ausgleichschance gab es denn auch gleich in dreifacher Ausführung, als zunächst Tobias Michel frei vor Rüger scheiterte und anschließend auch Christopher Sieber und Philipp Röll den Abpraller nicht am glänzend aufgelegten Gästekeeper vorbei brachten. Diese Nachlässigkeit sollte sich auf der Gegenseite rächen, denn Tückelhausen zeigte sich im Torabschluss seinerseits wesentlich effizienter. Martin Kemmer gelang nach einer guten Viertelstunde der zweite Treffer, als er nach einem kurz ausgeführten Freistoß im Rückraum sträflich freigelassen wurde und keine Mühe hatte, aus dreizehn Metern zum 0:2 einzuschießen. Das Brett, das der SVE zu bohren hatte, um in die Begegnung zurückzufinden, wurde also dicker. Für Entlastung hätte erneut Christopher Sieber sorgen können, doch wieder kam er im Eins- gegen-Eins mit Rüger nicht am Schlussmann vorbei. Und wie es das Schicksal wollte, folgte die Strafe auf dem Fuß. Marcel Kreußer besorgte kurz vor dem Pausentee mit dem dritten Treffer per verwandeltem Foulelfmeter die vermeintliche Entscheidung.
Doch gelang es den Gastgerbern noch vor dem Wechsel ein Signal zu setzen, das Spiel noch nicht zu den Akten gelegt zu haben. Tobias Michel verkürzte ebenfalls per Foulelfmeter zum 1:3 und hielt damit die Hoffnung am Leben. Die entbrannte erst recht, als Juan Carlos Bravo kurz nach Wiederanpfiff den Abstauber nach Lattenkopfball Siebers zum Anschlusstreffer verwertete. Der SVE war nun wieder voll im Geschäft und hatte mächtig Lunte gerochen. Die Hausherren waren in der Folgezeit Chef im Ring und stemmten sich leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage. Ein Kampfgeist, der tatsächlich belohnt wurde. Christof Braterschofsky gelang mit einem abgefälschten Schuss nach nicht einmal einer Stunde der umjubelte Ausgleich. Fast wäre der SVE gar in Führung gezogen, doch Ferdinand Merbecks` Fallrückzieher ging am Kasten vorbei. Die Blauweißen waren drauf und dran, der Partie eine komplette Wendung zu verpassen – und waren dabei hinten einmal unaufmerksam. Beim Freistoß zwanzig Minuten vor dem Ende war der Ball ewig in der Luft, ohne dass ein Erlacher eingegriffen hätte. Kreußer ließ sich die Chance jedenfalls nicht entgehen und drückte den Ball am langen Pfosten über die Linie. Es sollte der entscheidende Treffer bleiben, weil sich der SVE hernach zwar bemühte, abermals zurückzukommen, es aber zu einer klaren Ausgleichschance nicht mehr reichte.
Torfolge: 0:1 Thomas Rüger (3.), 0:2 Martin Kemmer (18.), 0:3 Marcel Kreußer (42., Foulelfmeter), 1:3 Tobias Michel (44., Foulelfmeter), 2:3 Juan Carlos Bravo (47.), 3:3 Christof Braterschofsky (58.), 3:4 Marcel Kreußer (70.)
Es spielten: Manuel Lehrieder – Alexander Troll – Konstantin Gerner – Moritz Rein (46./Christof Braterschofsky) – Julian Bissinger – Simon Bock – Tobias Michel – Raphael Troll – Philipp Röll – Juan Carlos Bravo (66./Jonas Lang) – Christopher Sieber (55./Ferdinand Merbecks)