Es war die letzte Chance für den SVE in dieser Saison. Nein, nicht etwa auf den Klassenerhalt. Der ist schließlich schon seit dem vergangenen Wochenende unter Dach und Fach. Vielmehr ist die Chance auf Punkte gegen die Top-Vier der Liga, gegen die unser Team im bisherigen Saisonverlauf leer ausging, gemeint.
Eine letzte Gelegenheit, nachdem es in zuvor sieben Vergleichen dieser Spielzeit gegen das Spitzenquartett, bestehend aus dem Ochsenfurter FV, SV Geroldshausen, SV Gaukönigshofen und SV Fuchsstadt, nichts zu erben gab. Die Jungs haben sie genutzt. Und das in überzeugender Manier, auch wenn es am Ende nicht ganz zum Dreier reichte.
Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang aufdrängt: Warum ruft die Mannschaft eine ihrer besten Saisonleistungen erst dann ab, wenn es rein sportlich betrachtet um nicht mehr allzu viel geht? Es dürfte wohl mit dem abgefallenen Druck nach dem vorzeitig gelungenen Klassenerhalt zusammenhängen. Frei von jeglichen tabellarischen Zwängen spielte der SVE auf und es war nicht zu erkennen, welche der beiden Mannschaften hier noch um die Chance auf den Aufstieg kämpfte.
Von Anfang an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten. Die Heimelf hatte zwar zunächst etwas Glück, nach einem Pfostentreffer der Gäste nicht in Rückstand geraten zu sein, verdiente sich dieses Glück aber auch durch eine engagierte Vorstellung mit viel Willen und Einsatz. So kam die Führung für die Platzherren nach einer guten halben Stunde denn auch nicht von ungefähr. Philipp Röll bugsierte das Leder nach einem Gestocher aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie. Den Vorsprung nahm die Mannschaft mit in die Kabine und versuchte, ihn nach dem Wechsel auszubauen. Allerdings war es auch dem glänzend aufgelegten Schlussmann Simon Steffan zu verdanken, dass Gaukönigshofen nicht schnell nach der Pause ausglich. Zweimal parierte der Keeper in höchster Not, beim dritten Versuch, einem Flachschuss Benjamin Rehbergs, war auch er machtlos.
Doch der SVE ließ sich nicht beirren und spielte weiter schwungvoll nach vorne. Die ganz dicke Möglichkeit zur erneuten Führung besaß Raphael Troll, dessen Schuss aber nur an den Pfosten klatschte. Auch nach Aluminiumtreffern stand es jetzt Unentschieden. Die Partie wogte in der Folge hin und her, unentschlossen zu wessen Gunsten sich die Waage neigen würde. Tobias Michel, Moritz Rein und Christof Braterschofsky hatten weitere gute Gelegenheiten auf einen zweiten Treffer für den SVE. Allein, er wollte nicht gelingen.
Trotzdem hat die Mannschaft einigen personellen Ausfällen getrotzt und bewiesen, dass sie an guten Tagen in der Lage ist, auch höher eingeschätzten Teams die Stirn zu bieten. Manchmal ist ein solches Gefühl mehr wert als drei Punkte!
Torfolge: 1:0 Philipp Röll (34.), 1:1 Benjamin Rehberg (57.)
Es spielten: Simon Steffan – Christoph Scheckenbach (46./Konstantin Gerner) – Alexander Troll – Nicolas Meyer – Manuel Lehrieder – Moritz Rein – Markus Michel – Simon Bock – Raphael Troll (42./Tobias Michel) – Philipp Röll – Christof Braterschofsky