Erneut hat unsere SG gegen ein Kellerkind der Liga zwei wichtige Zähler liegengelassen und musste damit im Rennen um die vorderen Plätze einen herben Dämpfer einstecken.
Und dass, obwohl aus Sicht der Heimelf alles nach Plan begonnen hatte. Schnell schien die Partie den erwarteten Verlauf zu nehmen, als Juan Carlos Bravo die Gastgeber nach wenigen Minuten in Führung brachte. Konstantin Gerner hatte den Ball von links in die Mitte gespielt, wo Bravo, aus dem Rückraum kommend, schließlich den Fuß hinhielt. 1:0! Besser hätte es kaum beginnen können und unser Team war auch in den Folgeminuten bestrebt, das Ergebnis weiter auszubauen.
Als Philipp Röll gut zehn Minuten später – er erwischte den Ball nach einem Freistoß im Fünfmeterraum einen Tick schneller als Gerbrunns Schlussmann und drückte ihn mit dem Kopf über die Linie – auf 2:0 stellte, hätten wohl nur die kühnsten Optimisten noch einen Pfifferling auf die Gäste gegeben. Leider galt das auch für die Spieler der Platzherren, die offenbar glaubten, den Gegner mit diesen beiden Treffern bereits in die Knie gezwungen zu haben. Denn anstatt auf den dritten Treffer zu gehen, schalteten sie in der Folge in den Schongang und taten nur noch das Nötigste.
So begann die Begegnung Mitte des ersten Durchgangs vor sich hinzuplätschern – und erlebte einen Hallo-Wach-Moment, als Gerbrunn per Sonntagsschuss verkürzen konnte. Der Anschlusstreffer sorgte allerdings nicht dafür, dass sich die Heimelf aus ihrer Lethargie befreien konnte. Weiterhin hielten sich die Gastgeber in ihrem Aktionismus dezent zurück und wirkten recht pomadig. Die knappe Führung hatte dennoch bis zur Pause Bestand.
Doch die Gäste hatten längst ihre Chance gewittert und kamen dementsprechend selbstbewusst aus der Kabine. Fünf Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Gerbrunns Blaha aus der Distanz das linke untere Toreck anvisierte und tatsächlich zum Ausgleich traf. Ein echter Schlag ins Kontor für die Hausherren, die es erst in der Schlussviertelstunde schafften, Druck aufzubauen und den Gegner in dessen Hälfte festzusetzen. Im Abschluss zeigte sich die SG aber zu wenig durchschlagskräftig, als dass ein weiterer Treffer gelungen wäre. Die extrem offensive Ausrichtung bot dem TSV in der Schlussphase sogar Raum zum Kontern, den das Team mit der letzten Aktion des Spiels beinahe noch zum Siegtreffer genutzt hätte. Doch das wäre des Guten dann wirklich zu viel gewesen!
Torfolge: 1:0 Juan Carlos Bravo (6.), 2:0 Philipp Röll (18.), 2:1 Julian Schaal (27.), 2:2 Julian Blaha (50.)
Es spielten: Benny Krumpholz – Alexander Troll – Johannes Schmitt – Julian Bissinger – Christopher Sieber – Moritz Rein – Christof Braterschofsky – Juan Carlos Bravo – Konstantin Gerner (63./Marc Ungethüm) – Philipp Röll (46./Max Weigand) – Raphael Troll
Steffen Forstner